Montag, 20. Dezember 2010

Pflegeplanung kostenlos

Diese Pflegeplanung ist nach den aktuellen MDK-Richtlinien geschrieben.
Sie können diese Pflegeplanung dazu benutzen um Ideen und Anregungen für Ihre individuellen Pflegeplanungen zu erhalten.
Wichtig bei der Erstellung einer Pflegeplanung ist, dass Sie jede einzelne Pflegeplanung so individuell wie möglich schreiben.
Verwenden Sie keine Formulierungen die standardisiert sind, wie z.B. „Maßnahmen nach Standard“. Beschreiben Sie immer Maßnahmen die individuell auf den Pflegebedürftigen zugeschnitten sind. Formulieren Sie die Maßnahmen für jede Prophylaxe genau und ausführlich, so dass jeder sofort nach der Pflegeplanung die Pflege mit und an diesem Menschen durchführen kann.
Versuchen Sie auch potentielle Probleme zu erkennen. Das Erkennen von potentiellen Problemen kann nur von einer ausgebildeten Pflegefachkraft erwartet werden. Aus diesem Grund dürfen nur Pflegefachkräfte Pflegeplanungen erstellen. Pflegehelfer können aber durchaus an der Erstellung der Pflegeplanung mitwirken.
Beziehen Sie bei der Erstellung auch den Pflegebedürftigen selbst ein (soweit es möglich ist). Auch die Erstellung zusammen mit den Angehörigen des Pflegebedürftigen ist sehr sinnvoll und kann zu einer schnelleren und effektiveren Erreichung der gesetzten Ziele beitragen. Wenn Sie die Pflegeplanung mit den Angehörigen oder mit dem pflegebedürftigen Menschen zusammen erstellt haben, dann geben Sie dies auch so in der Pflegeplanung mit an. Dies können Sie durch spezielle Formulierungen wie z.B.: „Klient möchte sich bis zum Februar 2011 das Gesicht selbst waschen“ umsetzen. Mit dieser Formulierung ist eindeutig zu erkennen, dass hier nicht die Ziele über den Pflegebedürftigen hinweg festgelegt wurden, sondern mit ihm zusammen. Die Chance dass dieses Ziel auch erreicht wird ist außerdem wesentlich höher, wenn der zu Pflegende sich dieses Ziel selbst gesetzt hat. Die Motivation ist wesentlich höher.
Besonderen Wert sollten Sie auch auf die Ressourcen legen. Jede kleinste Ressource, die mit dem Problem im Zusammenhang steht sollte mit aufgeschrieben werden. Dies erhöht ebenso die eigene Motivation des Pflegebedürftigen (Ich kann …!). Als Ressourcen können Sie auch genau diese eigene Motivation mit in die Pflegeplanung einbringen. Auch dies zeigt eine aktive und lebhafte Kommunikation mit dem pflegebedürftigen Menschen. („Klient ist motiviert das Problem zu kompensieren und arbeitet aktiv mit“)
Denken Sie auch daran die Biografie mit in die Pflegeplanung zu integrieren. Dies ist ein sehr wichtiger Punkt, auf den der MDK jetzt vermehrt achtet. Außerdem finden sich in der Biografie viele Punkte die besonders bei Demenzerkrankten wichtig sein dürften. Besonders im Bezug auf Beschäftigung, Tagesstrukturierung und andere Gewohnheiten.
Diese Pflegeplanung wurde über eine demenzerkrankte Bewohnerin geschrieben. Sie leidet außerdem an Parkinson und kann nur schlecht sehen.

Weitere Pflegeplanungen finden Sie auf www.pflegeplanungen.com

Probleme / Ressourcen Ziele Maßnahmen
Atmung
  • Gefahr der Pneumonie aufgrund der Kurzatmigkeit in Ruhe und in Bewegung der Bewohnerin
  • Gefahr der Pneumonie ist minimiert
  • Bew atmet normal
  • Physiologische Lungenbelüftung ist gewährleistet
  • Pneumonieprophylaxe tgl. 2-mal durch PK nach Leitlinien durchführen
  • Bew zum tiefen Ein- und Ausatmen anleiten und motivieren
  • Auf ausreichende Frischluftzufuhr achten.
  • Atemvorgang und Atemqualität beobachten und bei Auffälligkeiten intervenieren
  • Gesprächsführung mit Bew über die Risiken und Gefahren einer Pneumonie
  • Akzeptiert Maßnahmen, kann zur Mithilfe angeleitet werden
Essen & Trinken
  • Bew kann sich Mahlzeiten nicht selbst vor- und zubereiten
  • Bew achtet nicht allein auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr
  • Mahlzeiten sind vor- und zubereitet
  • Bew erhält ausreichend Flüssigkeit von ca. 1200 ml am Tag
  • Gewichtskontrolle mindestens einmal im Monat durchführen und dokumentieren
  • Mahlzeiten vorbereiten und Bew servieren (SK)
  • Bew immer ausreichend Getränke in Reichweite stellen (Säfte mit Wasser verdünnen)
  • Bilanzierung tgl. führen (PFK, PK, SK, BK)
  • Bew kann allein essen und trinken
  • Bew trinkt ausreichend wenn ihr genug zur Verfügung gestellt wird
  • Bew trinkt gern Säfte, Kaffee und Wasser
Ausscheidung
  • Bew ist zeitweise leicht inkontinent
  • Bew benötigt IKM
  • Gefahr der Harnwegsinfektion aufgrund des Tragens von IKM
  • IKM-Versorgung ist angepasst und adäquat
  • Bew fühlt sich wohl
  • Gefahr der Harnwegsinfektion ist minimiert
  • Bew das IKM (Kolibri comfort micro) ins Zimmer zur eigenen Verwendung bereitstellen.
  • Bew wechselt das IKM selbstständig (ca. 2-mal am Tag)
  • Bew zur Harnwegsinfektionsprophylaxe anleiten (Intimpflege, Wechseln des IKM)
  • Stuhlgang beobachten oder Bew befragen (Frequenz, Farbe, Konsistenz und Menge) und bei Auffälligkeiten Arzt konsultieren
  • Bew geht allein zur Toilette
  • Bew hat regelmäßigen Stuhlgang
  • Bew nimmt Hilfe gern an
  • Bew kann Hilfe anfordern
Mobilität
  • Sturzgefahr aufgrund der Grunderkrankung und der damit vorhandenen Unsicherheit beim Gehen
  • Bew benötigt Hilfsmittel: Rollator
  • Sturzgefahr auch weil Bew im Zimmer ohne Rollator läuft
  • Bew benötigt sicheren Halt beim Aufsetzen, Hinsetzen, Hinlegen
  • Das Gangbild ist unsicher auch mit Rollator
  • Sturzgefahr ist minimiert
  • Bew hat angepasste und intakte  Hilfsmittel
  • Bew hat stets sicheren Halt
  • Bew geht sicher mit dem Rollator
  • Sturzgefahr minieren indem Sturzgefährdende Faktoren ausgeschaltet werden (Teppichkanten, herumliegende Kabel, festes geschlossenes Schuhwerk), Bew dazu anleiten größere Schritte zu machen und die Füße nicht auf der Erde entlang schleifen zu lassen. Bew zum richtigen Gehen am Rollator anleiten und motivieren. Bew dazu ermutigen den Rollator auch im Zimmer zu verwenden
  • Hilfsmittel regelmäßig mindestens 1-mal im Monat auf Funktion überprüfen und reinigen
  • Bew immer wieder zur Mobilisation ermutigen und anleiten
  • Bew nur Stühle mit Armlehnen anbieten an denen sie genug Halt findet um sich hinzusetzen und wieder aufzustehen
  • Bew beim Hinlegen und Aufstehen aus dem Bett dazu ermutigen die richtige und sichere Technik zu verwenden à Bettgalgen benutzen
  • Gesprächsführung mit Bew über die Gefahren und Risiken eines Sturzes
  • Bew ist mobil
  • Bew kann ihre Position am Tage und in der Nacht selbst umfassend verändern
  • Kein Dekubitusrisiko anhand der Bradenskala
Schlafen und Ruhen
  • Keine Probleme vorhanden
  • Ressourcen erhalten
  • 3 Kontrollgänge in der Nacht durchführen durch ND
  • Schlafverhalten beobachten
  • Bei Abweichungen Arzt informieren
  • Bew hat ausgeglichenen Tag- Nachtrhythmus
  • Bew geht ca. 22 Uhr ins Bett da Sie noch gern fern sieht
  • Das Bett richtet Bew allein
An- und Auskleiden
  • Bew benötigt etwas Hilfe beim Ankleiden des UK
  • Bew ist individuell und dem Wetter entsprechend gekleidet
  • Bew fühlt sich wohl
  • Bew beim An- und Auskleiden unterstützen (Hosen, Strümpfe)
  • Darauf achten, dass Bew festes Schuhwerk trägt à Sturzgefahr
  • Selbstbestimmungsrecht beachten
  • Bew ist fähig sich an- und auszukleiden
  • Bew kann Hilfe anfordern
  • Bew nimmt Hilfe an
Wärme- und Kälteempfinden
  • Kein Problem vorhanden
  •  
  •  
  •  
Körperpflege
  • Bew benötigt Hilfe, Anleitung und Unterstützung beim Duschen oder Baden
  • Das Duschen oder Baden 1-mal wöchentlich oder bei Bedarf ist gewährleistet
  • Bew fragen wann Sie duschen oder baden möchte
  • Zeitpunkt wöchentlich mit Bew abklären
  • Bew dann beim Duschen oder Baden individuell unter Einbezug Ihrer Ressourcen unterstützen
  • Keine regressfördernde Pflege durchführen (Ressourcen der Bew nicht ausnutzen)
  • 1-mal monatlich Besuch bei der Fußpflege organisieren (kommt ins Haus)
  • 1-mal monatlich Besuch beim Friseur organisieren (kommt ins Haus)
  • Bew kann Grundpflege komplett selbst durchführen
  • Bew ist motiviert die Grundpflege selbst durchzuführen
Sicherheit
  • Bew ist zeitlich zeitweise nicht orientiert
  • Bew kann für sich selbst nicht für ausreichende Sicherheit sorgen
  • Bew kann sich nicht selbst mit Medikamenten versorgen
  • Bew kann Arztkontakt nicht halten und herstellen
  • Bew kann ihre Angelegenheiten nicht selbst regeln
  • Bew ist zeitlich orientiert
  • Bew erhält ein individuelles Maß an Sicherheit
  • Versorgung mit Medikamenten ist gesichert
  • Arztkontakt ist hergestellt und gehalten
  • Angelegenheiten sind geregelt
  • Uhr und Kalender im Zimmer anbringen, Gesprächsführung mit Bew über Jahreszeit, Wetter, aktuelle Ereignisse, Weltgeschehen
  • Bew ein möglichst hohe Maß an Sicherheit geben, indem man Sie auf die Sicherheit gefährdende Situationen aufmerksam macht und erläutert wie diese umgangen werden können
  • Medikamente werden von der PFK in der Nacht vorbereitet und beim Arzt angefordert. PFK verabreicht am Tage Medikamente. Bew beim Einnehmen der Medikamente beaufsichtigen
  • Arztkontakt wird durch die Einrichtung, den Pflegekräften gehalten und hergestellt bei Bedarf.
  • Angelegenheiten sind durch Vorsorgebevollmächtigten (Sohn) geregelt.
  • Bew ist zur Person, zum Ort und zur Situation voll orientiert
  • Bew kann Worte und Anweisungen umsetzen und verstehen
Kommunikation
  • Bew ist stark seheingeschränkt aufgrund einer Erkrankung im Kindesalter
  • Bew benötigt Hilfsmittel: Fern- und Lesebrille
  • Bew benutzt Brille nicht oft, da Sie mit Brille auch nicht viel mehr sieht (lt. eigener Aussage)
  • Einschränkungen beim Sehen sind durch Hilfsmittel ausgeglichen
  • Hilfsmittel ist intakt und angepasst
  • Bew zum Tragen der Brille motivieren
  • Ressourcen sind erhalten und gefördert
  • Bew von vorn und auf Augenhöhe ansprechen
  • Hilfsmittel regelmäßig, jedoch mindestens 1-mal monatlich auf Funktion überprüfen und Bew befragen ob Sie noch gut sehen kann mit ihren Brillen
  • Bew anbieten die Brillen zu reinigen
  • Bew beim Augenarzt vorstellen und ggf. beim Optiker um eine neue Brille anfertigen zu lassen
  • Bew kann hören, riechen, fühlen, schmecken
  • Bew kann sich verbal und nonverbal äußern
Glauben ausüben
  • Kein Problem vorhanden
  • Ressourcen sind erhalten
  • Bew die Ausübung Ihres Glaubens weiter ermöglichen und sie dazu ermutigen
  • Bew ist evangelischen Glaubens
  • Bew geht regelmäßig Sonntags in die Kirche
  • Bew nimmt immer mittwochs an der Andacht auf WB III teil
  • Bew betet jeden Abend vor dem Schlafen gehen
Beschäftigung
  • Bew kann nicht gut lesen
  • Bew kann lesen
  • Bew Texte mit einer größeren Schrift anbieten (Schriftgröße 20)
  • Bücher für Bew bereitstellen die über eine große Schrift verfügen
  • Bew Kreuzworträtsel mit großer Schrift anbieten
  • Hörspiele anbieten
  • Mit Bew in den Park spazieren gehen
  • Bew möchte gern Hörspiele hören
  • Bew schaut gern fern
  • Bew sitzt gern auf dem Balkon
  • Bew ist gern in der Natur
  • Soziale Situation

  • Bew ist verwitwet --> Bew trägt schwer am Verlust ihres Mannes
  • Bew ist motiviert
  • Bew fühlt sich wohl
  • Bew in persönlichen Krisenzeiten unterstützen und halt geben
  • Evtl. psychologische Unterstützung anfordern
  • Bew wie gehabt in die Gemeinschaft integrieren und zu allen Betreuungsangeboten begleiten
  • Tgl. Gesprächsführung über aktuelle Themen (Wetter, Weltgeschehen etc.)
  • Kinder kommen regelmäßig zu Besuch
  • Bew ist gern in Gesellschaft
Psychische Situation
  • Bew darf nicht viel über Ihren verstorbenen Mann reden, da Sie dann sehr schnell sehr traurig wird
  • Bew ist motiviert und steht dem Leben positiv gegenüber
  • Bew nur bedingt auf Ihren verstorbenen Ehemann ansprechen
  • Einfühlsam vorgehen
  • Bei tiefen Krisen Bew zur Seite stehen, evtl. psychologische Hilfe anfordern
  • Bew ist ein geselliger Mensch
  • Bew ist aber auch gern mal allein
  • Bew ist ein ausgeglichener Mensch
Wenn Sie weitere Pflegeplanungen benötigen oder noch viel mehr Formulierungshilfen, empfehle ich Ihnen meinen Onlineshop www.Pflegeplanungen.com. Dort haben Sie die Auswahl aus über 10.000 Formulierungshilfen und vielen Beispielpflegeplanungen. Außerdem finden Sie dort auch günstige Software, mit der Sie schnell und unkompliziert Pflegeplanungen erstellen können.

Pflegeplanung Demenz

Eine Pflegeplanung über einen pflegebedürftigen Menschen mit Demenz zu schreiben ist sehr anspruchsvoll, denn Sie müssen auf viele Dinge bei der Erstellung der Pflegeplanung achten.
Sehr wichtig ist hervorzuheben, dass Sie den Menschen nicht nur in seiner jetzigen Situation betrachten, sondern auch die Situation vor der Pflegebedürftigkeit. Gehen Sie also unbedingt auch auf die Biografie des Demenzerkrankten ein. Holen Sie sich Unterstützung und Informationen bei den Angehörigen, bei Ärzten, Therapeuten oder auch bei Einrichtungen in denen sich der Demenzerkrankte vorher aufgehalten hat.
Bei den Zielsetzungen und bei den Maßnahmenbeschreibungen sollten die biografischen Daten eine große Beachtung finden. Warum? Das erkläre ich Ihnen später.
Ein demenzerkrankter Mensch ist in fast allen Lebensbereichen eingeschränkt. Natürlich je nach Schwere der Erkrankung mehr oder weniger. Aus diesem Grund muss die Pflegeplanung hier ganz besonders auf diese Einschränkungen eingehen.
Schreiben Sie die Pflegeplanung über einen an Demenz erkrankten Klienten nicht sofort nach dem Einzug oder nachdem Sie sich pflegerisch um ihn kümmern. Sondern beobachten Sie erst einmal für einige Tage. Der Grund dafür liegt darin, dass die neue Umgebung den Demenzerkrankten in seinem „normalen“ Verhalten verändern könnte. So kann es sein, dass er in den ersten Tagen ganz besonders örtlich desorientiert ist, da ja die Umgebung nun eine völlig neue ist. Diese schwere örtliche Desorientierung kann sich in ein paar Tagen wieder legen, da er sich nun an die neue Einrichtung gewöhnt hat. So dürften sich einige vorher schwerwiegende Probleme nun zu kleineren unbedeutenden Problemen verändern.
Außerdem kann es auch vorkommen, dass der demenzerkrankte Bewohner in den ersten Tagen zur Situation sehr stark desorientiert ist. Auch dies lässt sich wieder mit der neuen Einrichtung und der neuen Situation des alten Menschen begründen. Geben Sie dem desorientierten Menschen etwas Zeit zur Eingewöhnung in die neue Situation. Verwirren Sie ihn nicht noch mehr indem ständig neue Pflegekräfte sich um ihn kümmern, oder er jeden Tag an einem anderen Zeitpunkt versorgt wird. Die Desorientierung kann besonders in den ersten Tagen durch eine klare Struktur und einen geordneten Tagesablauf minimiert werden. Auch durch nicht mehr als 2 oder 3 Bezugspflegekräfte, die sich in den ersten Tagen um den neuen Kunden kümmern und ihn betreuen.
Wichtig ist jedoch, dass Sie sich alles was Sie beobachten können oder was der Demenzerkrankte äußert notieren und später auswerten. Besonders in den ersten Tagen ist eine außerordentlich genaue Dokumentation sehr wichtig.
Die Pflegeplanung sollten Sie dann frühestens nach 2 Wochen der Eingewöhnung schreiben. Nun sollte sich der Patient an die neue Umgebung und an die neuen Strukturen und Situationen gewöhnt haben. Eine objektive Beurteilung der pflegerischen Probleme  und Ressourcen kann jetztgetroffen werden.
Wenn Sie sich nun daran machen die Pflegeplanung zu erstellen, nehmen Sie sich die Aufzeichnungen der letzten Tage oder Wochen zur Hand und die Pflegedokumentation. Sammeln Sie nochmal Einschätzungen von Therapeuten, Ärzten und anderen an der Pflege und Betreuung beteiligten Personen zusammen. Nun haben Sie einige wirklich verwertbare Informationen zu diesem Klienten zusammengesammelt. Damit können Sie eine gute und vor allem individuelle Pflegeplanung erstellen.
Schreiben Sie die Probleme und dazugehörige Ressourcen immer im PESR Format auf.
Wie anfangs schon angedeutet ist es besonders wichtig die Biografie mit in die Pflegeplanung mit einzubeziehen. Hier möchte ich Ihnen ein Beispiel dafür zeigen, warum es so wichtig ist die biografischen Daten so umfangreich wie möglich zu erheben und in die Pflegeplanung einzuarbeiten. Das Beispiel ist aus der Praxis und tatsächlich passiert:
Ein dementiell erkrankter Bewohner zog in ein Pflegeheim ein. Das Pflegepersonal kümmerte sich wirklich sehr fürsorglich um den neuen Bewohner. Er konnte sich auch nicht mehr verbal äußern. Eine Biografie stand zu diesem Zeitpunkt noch aus, weil die Angehörigen etwas mehr Zeit dafür brauchten. Der Bewohner trank in diesen Tagen wirklich sehr schlecht. Es wurde sogar der Arzt gerufen. Auch der konnte nur die Anweisung geben, dem Bewohner so viel wie möglich an Getränken anzubieten. So wurden dem demenzerkrankten Menschen alle möglichen Getränke angeboten, leider nur mit mäßigem Erfolg. Als dann die Angehörigen mit der Biografie fertig und zu Besuch in der Einrichtung waren, wurden Sie von den Schwestern natürlich sofort gefragt warum der Bewohner nicht trinkt. Sie hatten doch alles probiert. Fast alles… Denn es stellte sich heraus, dass der alte Herr nicht aus Gläsern trinken wollte. Er wollte aus Plastikbechern trinken. Auch den Kaffee am Morgen und den Tee am Abend. Warum? Das konnten auch die Angehörigen nicht genau erklären, jedoch wussten Sie dass er das schon immer so gemacht hat. Auch die Angehörigen hatten vergessen dies in die Biografie einzutragen, weil es eben für sie so normal war, dass es schlichtweg vergessen wurde. Die Biografie wurde vervollständigt und der Bewohner trank von diesem Zeitpunkt an immer ausreichend und erfreut sich noch heute bester Gesundheit.
Dies ist nur ein Beispiel warum die Biografiearbeit so extrem wichtig ist. Durch die geringe Flüssigkeitsaufnahme können sich die Symptome der Demenz sehr verstärken. Dadurch können wesentlich größere pflegerische Probleme auftreten.
Auch der MDK achtet in letzter Zeit verstärkt darauf, dass die Biografie mit in der Pflegeplanung berücksichtigt wurde.
Am Beispiel kann man auch die Formulierung des pflegerischen Problems sehr gut darstellen:
P (Problem): Bewohner trinkt von allein nicht ausreichend( ca. 600 ml am Tag).
E (Einflussfaktoren): Aufgrund der dementiellen Erkrankung.
S (Symptome): Durch das Flüssigkeitsdefizit entsteht eine starke örtliche und situative Desorientiertheit. Bew. Weiß nicht wo er ist, hat Angst, weiß nicht was mit ihm passiert.
R (Ressource): Bew. Trinkt gern Kaffee, Kakao und Säfte (besonders Orangensaft). Bew trinkt, lt. Biografie, nur aus Plastikbechern.
Ziel: Bew. trinkt ausreichend (ca. 1200 – 1400 ml am Tag). Örtliche und situative Desorientierung ist minimiert. Angstzustände sind eliminiert.
Maßnahmen: Getränke zu den Mahlzeiten und zwischen den Mahlzeiten nur in Plastikbechern bereitstellen. Bewohner fragen, was er trinken möchte. Bewohner jederzeit ein Getränk in Reichweite zur Verfügung stellen. Bewohner immer wieder zum Trinken motivieren. Selbstbestimmungsrecht beachten. Bei Besuch durch Angehörige, diese bitten dem Bewohner immer wieder Getränke anzubieten. Alle an der Pflege beteiligten Personen.
Dieses Beispiel zeigt nicht nur die Einbindung der Biografie sondern auch die Einbindung der Angehörigen in die Pflegeplanung. Auch diese Einbindung der Angehörigen in die Pflegeplanung wird vom MDK sehr gern gesehen. Auch hierauf achtet der MDK verstärkt.
Bedenken Sie auch, stets individuelle Maßnahmen zu schreiben. Es genügt nicht hier auf einen Standard hinzuweisen. Dies ist schon seit längerem nicht mehr aktuell. Formulieren Sie immer individuelle auf den Bewohner zugeschnittene Maßnahmen.
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Sonntag, 12. Dezember 2010

Pflegeplanung: Was ist eine Pflegeplanung und warum ist sie sinnv...

Pflegeplanung: Was ist eine Pflegeplanung und warum ist sie sinnv...: "Eine Pflegeplanung soll in erster Linie eine detaillierte Übersicht über die Pflege eines pflegebedürftigen Menschen geben. Stellen Sie s..."

Wie schreibe ich eine Pflegeplanung?

Wie schreibt man eigentlich eine richtig gute Pflegeplanung? Diese Frage die die meisten Pflegekräfte in Deutschland betrifft wird nun umfassend beantwortet mit dem neuen Buch von Mathias Berger: Wie schreibe ich eine Pflegeplanung.
Sehr viele Pflegekräfte in Deutschland wissen nicht wie man eine gute und sinnvolle Pflegeplanung schreibt. Die meisten Fragen sind: „Wie kann ich Probleme finden?“, „Wie kann ich die Ressourcen von meinem Klienten feststellen?“, „Wie kann ich gute und vor allem erreichbare Ziele festlegen?“, „Wie kann ich Maßnahmen schreiben die auch wirklich dazu führen, dass man die festgelegten Ziele erreicht?“ und auch die wichtigste Frage: „Wie kann ich eine MDK-gerechte Pflegeplanung schreiben?“
Zuerst muss die Pflegekraft das Erstgespräch mit dem Klienten führen. Hierbei können die wichtigsten Probleme und Ressourcen schon gefunden werden. Hierfür ist es notwendig eine Checkliste bereitzuhalten, wie z.B. die Pflegeanamnese um wirklich alle relevanten Punkte abzuarbeiten und im Laufe des Gesprächs nichts zu vergessen. Außerdem ist es auch sehr hilfreich, wenn man mit Angehörigen über die Pflegesituation und auch den Verlauf der Pflegebedürftigkeit spricht. Angehörige können aufgrund ihrer Erfahrung mit dem Klienten aus dem Alltag sehr genau beschreiben, welche Pflege der Klient benötigt. Einige wichtige Informationen zu Krankheitsbildern kann man auch über den meist langjährigen Hausarzt des Klienten erfahren. Sollte der Klient aus einem Krankenhaus oder einer anderen Pflegeeinrichtung kommen, ist hier ein ausführlicher Pflegeüberleitungsbogen sehr sinnvoll. Sollte der Pflegeüberleitungsbogen fehlen oder nur unvollständig ausgefüllt sein, sollte die Pflegekraft Kontakt zu der Einrichtung aufnehmen und darum bitten die Pflegesituation etwas genauer zu beschreiben.
Eine genaue Aufstellung der Pflegesituation ist sehr wichtig für die Pflege in der neuen Einrichtung, denn so kann man an vorangegangenen pflegerischen Maßnahmen effizient anknüpfen und diese individuell weiter an den Pflegebedürftigen anpassen.
Des Weiteren sollte man den Klienten in den folgenden Tagen ganz genau beobachten. Eine abschließende Feststellung der Pflegebedürftigkeit ist meines Erachtens erst nach einigen Tagen möglich, da der Klient sich an die neue Situation in der Einrichtung erst gewöhnen muss und aufgrund der neuen Umgebung und vielen neuen Personen die Feststellung von pflegerelevanten Problemen und Ressourcen verfälscht werden kann.
Allerdings kann man einen ersten groben Pflegeplan für die Pflege innerhalb der ersten 24 Stunden erstellen, um die wichtigsten Punkte der Pflege für alle Mitarbeiter festzulegen. Eine ausführliche Pflegeplanung sollte nach ca. 14 Tagen geschrieben sein. So kann man sicherstellen, dass der Klient sich an die neue Pflegesituation gewöhnt hat und Probleme und Ressourcen jetzt völlig unverfälscht beobachtet werden können. In diesen 14 Tagen sollten alle Beobachtungen in das Berichteblatt der Pflegedokumentation eingeschrieben werden. Die Pflegekraft die dann die Pflegeplanung schreiben soll, kann dann im Berichteblatt nachlesen, welche Probleme und Ressourcen der Klient hat und dazu dann Ziele festlegen und Maßnahmen beschreiben die zur Erreichung der Pflegeziele notwendig sind.
Für den MDK (Medizinischer Dienst der Krankenkassen) ist es wichtig, dass alle Maßnahmen die in der Pflegeplanung beschrieben sind auch im Durchführungsnachweis von den Pflegekräften abgezeichnet werden und das wiederrum alle Maßnahmen, die im Durchführungsnachweis abgezeichnet werden auch in der Pflegeplanung enthalten sind. Als Pflegekraft kann man die Formulierungen aus dem Durchführungsnachweis benutzen und Sie als Maßnahmen in die Pflegeplanung schreiben. Das erleichtert nicht nur dem Mitarbeiter des MDK die Überprüfung der Pflegeplanung sondern auch den Pflegekräften in der Einrichtung die Arbeit nach den Vorgaben der Pflegeplanung und fördert die Transparenz der Pflegedokumentation im Ganzen.
Mehr über die Erstellung einer Pflegeplanung erfahren Sie im neuen Buch von Mathias Berger „Wie schreibe ich eine Pflegeplanung?“ Dieses Buch ist im Handel mit der ISBN-10: 3839142407 oder der ISBN-13: 978-3839142400 erhältlich.
Außerdem können Sie das Buch direkt beim Autor Mathias Berger erwerben. Im Onlineshop für Pflegekräfte gibt es viele Hilfen und Artikel zur Pflegeplanung und Pflegedokumentation auch als Download wie z.B. das Pflegeplanungsprogramm „Pflegeplanung Schnell & Einfach “. Mit diesem Programm können Pflegekräfte im Handumdrehen Pflegeplanungen erstellen und auch bearbeiten. www.pflegeplanungen.com

Wichtige Gründe für eine Pflegeplanung

Der Gesetzgeber fordert eine individuelle Pflegeplanung für jeden Bewohner und hat den zeitlichen Aufwand bereits in den Personalschlüssel mit eingerechnet.
 
In den gemeinsamen Grundsätzen und Maßstäben zur Qualität und Qualitätssicherung gem. § 80 SGB XI heißt es unter Punkt 3.2.2.3 zur vollstationären Pflegeeinrichtung:
 
„Für jeden Bewohner ist eine individuelle Pflegeplanung unter Einbezug der Informationen des Bewohners, der Angehörigen oder anderer an der Pflege Beteiligten durchzuführen. Die Empfehlungen des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK) nach § 18 Abs. 5 SGB XI werden berücksichtigt. Die Möglichkeiten der aktivierenden Pflege und die beim Bewohner vorhandenen Ressourcen und Fähigkeiten zur Einbeziehung in den Pflegeprozess sind herauszuarbeiten und die Pflegeziele festzulegen.“
 
Dies bedeutet also, dass jede Pflegekraft verpflichtet ist Pflegeplanungen zu schreiben.
Weiterhin legt der MDK einen großen Wert darauf, dass Pflegeprobleme möglichst nach Priorität geordnet sein sollen, also das wichtigste Pflegeproblem an erster Stelle und dann das nächstwichtige Problem usw. Hier kann es dazu kommen, dass unterschiedliche Pflegekräfte ein Pflegeproblem eines Klienten unterschiedlich bewerten. Um dieses Problem der unterschiedlichen Meinungen zu lösen muss man im Team ein Konsens finden und sich auf die Gewichtung der pflegerischen Probleme einigen. Die Sortierung der Pflegeprobleme hat auch noch weitere Vorteile. Nämlich zum einen den Zeitfaktor. Eine Pflegekraft die  innerhalb kurzer Zeit möglichst genau einen Klienten versorgen muss, kann auch recht schnell erkennen, worin die größten oder wichtigsten Defizite eines Klienten liegen und sie erkennt auch in welchen Bereichen der Klient besondere Stärken bzw. Ressourcen hat. Die Pflegekraft muss sich die individuelle Situation des Klienten sehr genau anschauen um die Probleme richtig einzuordnen. Beispielsweise liegen die größeren Probleme eines immobilen Klienten eher in der Ernährung und der erforderlichen Prophylaxen. Bei einem Klienten der gerade erst in eine Pflegeeinrichtung gezogen ist liegen die größeren Probleme wahrscheinlich eher in der sozialen und psychischen Situation.
Auch potenzielle Pflegeprobleme möchte der MDK gern in jeder Pflegeplanung sehen. Hier kann jede Pflegekraft ihr fachliches Können unter Beweis stellen und außerdem kann das Pflegepersonal den potenziellen Problemen prophylaktisch entgegenwirken. Zu den potenziellen Pflegeproblemen zählt zum Beispiel die Sturzgefahr, die Dekubitusgefahr oder auch die Isolationsgefahr. Später werde ich noch genauer auf die Problemerfassung eingehen.
Eine differenzierte Maßnahmenplanung ist für den MDK genauso wichtig wie die Regelung der Zuständigkeit der Durchführung der geplanten Maßnahmen. Mit differenzierter Maßnahmenplanung meine ich die 5 W Fragen:
Wer? Was? Wann? Wie oft? Warum?
Warum? Ja weil der MDK jede Maßnahme begründet sehen möchte. Jede geplante Maßnahme muss begründet um zu sehen, welchen Zweck sie erfüllen soll und warum es so und nicht anders gemacht wird. In Ausnahmefällen ist die Beantwortung der Warum – Frage nicht notwendig beispielsweise bei dem Verweis auf eine Richtlinie oder auf einen Standard. Ich brauche also nicht nochmal aufschreiben warum die Dekubitusprophylaxe nach Standard durchgeführt wird. Die Antwort dürfte jedem klar sein. Aber sollte hier bei der Dekubitusprophylaxe vom Standard abgewichen werden muss dies begründet sein.
Mit der Regelung der Zuständigkeit ist eigentlich nichts weiter gemeint als die Benennung der zuständigen Pflegekräfte. In einer Pflegeplanung hat das Wort Pflegepersonal nicht zu suchen, da es viel zu weitreichend ist. Unter Pflegepersonal kann man auch die Betreuungskräfte verstehen. Sie müssen also genau aufschlüsseln wer welche Maßnahmen durchführen soll. An diesem Punkt verweise ich auch wieder auf das spätere Kapitel in dem die Maßnahmen nochmals ganz genau beschrieben werden.
Was möchte der MDK noch in einer Pflegeplanung sehen? Ach ja die Ziele. Es sollten in jeder Pflegeplanung Nah- und Fernziele vorhanden sein. Also zum einen Ziele die schnell erreicht werden können und zum anderen Ziele die eher noch in der Zukunft liegen und auf die hingearbeitet werden soll. Inzwischen gibt es viele Diskussionen zum Thema Fernziele in der Altenpflege. In 95% aller Fälle kann man als Fernziel nur noch ein Erhaltungsziel festlegen. Da sich meist der Zustand der pflegebedürftigen alten Menschen wohl eher nicht verbessert sondern im Idealfall erhalten bleibt. Auch ich bin der Meinung, dass Fernziele in der Altenpflege eher wenig Sinn machen, aber ich werde ja nicht vom MDK gefragt. Also werden wir weiter Fernziele formulieren. Und wie wir das machen erfahren Sie auch im entsprechenden Kapitel.
Wichtig ist auch an dieser Stelle zu sagen, dass es die Mitarbeiter des MDK extrem gut finden wenn zu jedem Problem auch ein Ziel und eine Maßnahme zugeordnet ist und das auch noch an gleicher Stelle. Meint also: das Ziel an erster Stelle und die Maßnahme(n) an erster Stelle müssen zum ersten Problem passen. Der MDK verbringt sehr viel Zeit – ja schon zu viel Zeit damit sich die passenden Ziele und Maßnahmen aus der Pflegeplanung herauszusuchen. Machen Sie es den netten Mitarbeitern vom MDK leichter und beachten Sie diese Punkte. Damit wird die nächste Prüfung garantiert ein Erfolg. Glauben Sie mir, dies sind nicht einfache Tipps die man überall bekommt.
Somit ist der erste Punkt abgearbeitet.
  Auf das Nachlaufen nach Informationen kann verzichtet werden
 
Der Punkt sagt eigentlich schon alles aus. Man braucht nicht mehr den Informationen die irgendwo auf Blättern herumliegen nachlaufen, sondern hat alle wichtigen Aspekte der Pflege eines pflegebedürftigen Klienten in einem Werk zusammengefasst. Ist die Pflegeplanung umfangreich und gut geschrieben, wird jeder alle erforderlichen Informationen darin finden. Dies ist also das Ziel der Pflegeplanung.
  Informationen über Klienten gehen nicht mehr verloren
 
Wenn jede Pflegekraft die Informationen über einen Klienten sammelt, diese auch gleich in die Pflegeplanung einbringt bzw. diese an die entsprechende Kollegin weitergibt sind stets alle Informationen in der Pflegeplanung enthalten und gehen nicht erst verloren. Die Pflege wird somit noch hochwertiger und die Klienten fühlen sich wirklich ernst genommen.
  Wichtige Ressourcen der Klienten sind stets allen bekannt und werden berücksichtigt
 
Auch dieser Punkt ist sehr wichtig, da gerade die Ressourcen für den pflegebedürftigen Menschen alles sind was er noch zur Verfügung hat. Und je mehr Probleme dem entgegenstehen umso hochwertiger sind die Ressourcen für den Klienten. Jeder Mitarbeiter sollte die Ressourcen des Klienten wirklich sehr gut kennen den sie versorgt. Für diesen Punkt ist ein Bezugspflegesystem unerlässlich. In einem Bezugspflegesystem ist eine Pflegekraft für eine bestimmte Anzahl an Klienten die Bezugsperson. Im Idealfall sollte die Bezugspflegekraft auch die Klienten als Bezugspflegepersonen haben mit denen sie gut auskommt oder zu denen sie einen besonderen Draht hat. In bestimmten Einrichtungen, wie z.B. in Krankenhäusern ist es recht kompliziert ein Bezugspflegesystem zu integrieren aber nicht unmöglich. Meist wird hier das Funktionspflegemodell angewandt. Das Funktionspflegemodell ist im Großen und Ganzen ein massenkompatibles Modell. Jede Pflegekraft wird entsprechend ihrer Qualifikationen für alle Klienten einer Station eingesetzt und führt somit bestimmte Funktionen aus. Beispielsweise misst eine Schwester den Blutdruck von allen Klienten und die Nächste nimmt Blut ab.
  Mitarbeiter handeln nicht mehr zufällig und intuitiv bei der Pflege eines Klienten. So wird eine gleich bleibende Behandlungsqualität gesichert
 
Sind allen Pflegekräften die Ziele und Maßnahmen der Pflege des pflegebedürftigen Menschen bekannt, kann es nicht passieren, dass die Pflege zufällig statt findet. Jede Pflegekraft kann die entsprechenden Ressourcen des Klienten mit einbeziehen und auf seine Probleme individuell aber geplant eingehen. Zufälle sollte es in der Pflege nur wenige geben und dann aber positive.
  Der individuelle Fortschritt eines Klienten kann anhand der Pflegeplanung beobachtet und erkannt werden
 
Wird die Pflegeplanung regelmäßig evaluiert und bei pflegerischen Veränderungen der  Situation angepasst so lässt sich die Veränderung des Klienten Schritt für Schritt nachvollziehen. Ein erreichtes Ziel kann als Ressource eingeplant werden und es ergeben sich daraus wieder neue Ziele und Maßnahmen. Denn ist ein Ziel erreicht passt auch das dazugehörige Problem und die Maßnahme(n) nicht mehr. Die Pflegeplanung muss also individuell angepasst werden.
  Die Klienten werden nach aktuellem pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen versorgt und gepflegt
 
Wenn ich eine Pflegeplanung schreibe und mir ein Problem auffällt das ich bisher noch nicht kannte muss ich mich damit auseinandersetzen. Z.B. hatte ich zuletzt das Problem bei einem Klienten mit der Chorea-Huntington Krankheit. Hierfür habe ich stundenlang Bücher gewälzt, im Internet um Rat gesucht und verschiedene andere Informationsquellen genutzt, bis ich alle entsprechenden Informationen zusammen gesammelt hatte. Ich bin so an aktuelle Informationen gekommen, die anderen Pflegekräften noch neu waren. Ich habe von einer Physiotherapeutin Tipps für verschiedene Lagerungsmöglichkeiten für Chorea-Huntington Erkrankte bekommen und habe diese in die Pflegeplanung mit eingebracht. Die Klientin ist mit Hilfe dieser Lagerung wesentlich ruhiger und ausgeglichener. Dies ist wohl ein gutes Beispiel für diesen siebenten Punkt.
  Bei Mitarbeiterausfall, nach einem Urlaub oder bei einer Umorganisation der Stationen kann die Pflegekraft alle Informationen bekommen und an die Pflege anknüpfen
Wie ich im ersten Teil bereits beschrieben habe, findet eine Pflegekraft die neu auf der Station ist alle wichtigen Informationen auf einen Blick. Auch für die Pflegevisite ist die Pflegeplanung ein wichtiges Instrument. Die Pflegeplanung sollte immer so geschrieben sein, dass jeder den Klienten pflegen kann auch wenn er ihn bis dahin nicht kannte. Dies sollte man sich bei der Formulierung der einzelnen Punkte immer wieder klar machen. Das wichtigste Dokument für den MDK für eine Pflegestufeneinschätzung ist nicht, wie oft geglaubt der Zeiterhebungsbogen sondern die Pflegeplanung. Schreiben Sie also sorgfältig Ihre Pflegeplanung auch wenn die Zeit manchmal etwas knapp bemessen ist. Lieber etwas zu viel schreiben als zu wenig.
 
An dieser Stelle kann ich Ihnen auch einmal mein Pflegeplanungsprogramm ans Herz legen. Mit dieser Software können Sie innerhalb kürzester Zeit eine individuelle Pflegeplanung erstellen. Das Pflegeplanungsprogramm „Pflegeplanung Schnell & Einfach“ können Sie auf der Internetseite www.pflegeplanung24.de erwerben. Dort können Sie auch eine Demoversion herunterladen.

Was ist eine Pflegeplanung und warum ist sie sinnvoll?

Eine Pflegeplanung soll in erster Linie eine detaillierte Übersicht über die Pflege eines pflegebedürftigen Menschen geben.
Stellen Sie sich vor, Sie kommen als neue Pflegekraft in ein Heim. Sie kennen noch keinen Bewohner und die Einarbeitung durch die Kollegen war zwar gut aber nicht ausreichend. Jetzt betreten Sie am Montagmorgen das Zimmer eines Bewohners den Sie noch nie vorher gesehen haben. Die leitende Pflegekraft hat Ihnen im Groben erklärt wie der Bewohner zu versorgen ist und da Sie ja auf eine langjährige Erfahrung zurückblicken können sind Sie ziemlich sicher. Sie versorgen diesen Menschen und stellen eine wunde Stelle auf der Haut des Bewohners fest. Davon hat Ihnen die Pflegekraft nichts erzählt. Jetzt haben Sie 2 Möglichkeiten: 1. Sie sehen sich nach der Pflegekraft auf der Station um und fragen Sie nach der Behandlung dieser Wunde. Die Station ist aber sehr groß und die Pflegekraft hat vergessen die Anwesenheitsleuchte im Zimmer einzuschalten. Eine andere Pflegekraft finden Sie auch nicht. Also bleibt nur Möglichkeit 2: Sie schauen in die Pflegeplanung des Bewohners. Wenn diese Pflegeplanung gut geschrieben ist und auf die aktuellen und potenziellen Probleme eingeht, müsste das Problem dort beschrieben sein. Schnell finden Sie auch das Problem eines Hautdefektes. Zu diesem Problem werden auch Maßnahmen beschrieben die Sie nun durchführen können. Es ist genau beschrieben wie die Wunde behandelt werden muss, welche Salbe sie auftragen sollen, wo sich die Salbe befindet und ob die Wunde bedeckt werden muss oder nicht.
Sie haben also nun alle erforderlichen Informationen die Sie brauchen. Der Bewohner wird fachgerecht und individuell versorgt. Eine Pflegeplanung muss also genaue Schritte zur Durchführung von Maßnahmen beschreiben, damit auch Menschen den zu Pflegenden gut versorgen können, ohne ihn vorher gesehen zu haben.
 
Auch der Gesetzgeber hält die Pflicht für eine Pflegeplanung im SGB XI § 80 fest:
 
„Für jeden Bewohner ist eine individuelle Pflegeplanung unter Einbezug der Informationen des Bewohners, der Angehörigen oder anderer an der Pflege Beteiligten durchzuführen. Die Empfehlungen des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK) nach § 18 Abs. 5 SGB XI werden berücksichtigt. Die Möglichkeiten der aktivierenden Pflege und die beim Bewohner vorhandenen Ressourcen und Fähigkeiten zur Einbeziehung in den Pflegeprozess sind herauszuarbeiten und die Pflegeziele festzulegen.“
 
Pflegeplanungen unterscheiden sich im Großen und Ganzen durch die Einrichtungen in der diese geschrieben werden. Im Krankenhaus oder in einem ambulanten Pflegedienst werden Pflegeplanungen anders formuliert als in einer stationären Altenpflegeeinrichtung. Dies ist meist auf die besonderen Umstände zurückzuführen. Im Krankenhaus werden pflegebedürftige Patienten meist nur relativ kurz betreut. Entweder sind die Patienten dann wieder gesund oder werden in anderen Einrichtungen weiterversorgt. Dementsprechend sind die Pflegeplanungen ausgelegt. Meist werden hier nur in Formularen die Probleme, Ziele und Maßnahmen angekreuzt, da Sie schon vorgegeben sind. Auf Ressourcen wird im Krankenhaus fast gar nicht eingegangen. Pflegeplanungen sind hier Krankheits- und Stationsbezogen. In der ambulanten Pflege wird eine Pflegeplanung anders geschrieben, da hier die Pflegekräfte nur sehr wenig Zeit mit der pflegebedürftigen Person verbringen. In der Pflegeplanung werden also hauptsächlich die Maßnahmen beschrieben, die in der kurzen Zeit durchgeführt werden müssen. Besonderer Wert wird hier auf die Grundpflege und Behandlungspflege gelegt da auch nur diese durchgeführt werden. In einem Alten- oder Pflegeheim sind die Pflegeplanungen sehr ausführlich geschrieben. Hier werden die Pflegebedürftigen den ganzen Tag betreut und versorgt. Dies muss natürlich auch in die Pflegeplanung mit einfließen und diese sind daher sehr umfangreich. Die Pflege muss 24 Stunden und 7 Tage die Woche geplant sein.
 
Eine Abweichung von den Maßnahmen in der Pflegeplanung muss immer schriftlich festgehalten werden. Wenn diese Abweichung öfter vorkommt muss die Pflegeplanung dann angepasst werden. Meist werden dann Abweichungen vorgenommen, wenn der zu Pflegende akut krank ist oder durch den normalen Abbauprozess im Alter Ressourcen wegfallen oder Probleme hinzukommen. Manchmal kann es auch sein, dass Ressourcen wiedererlangt werden. Dies ist natürlich der Idealfall, aber im Altenheim relativ selten, da nur die wenigsten dort „gesund“ gepflegt werden. Hier wird eher auf die Erhaltung der vorhandenen Ressourcen Wert gelegt.
 
Alle Maßnahmen in der Pflegeplanung sind für die Pflegekräfte verbindlich und müssen auch befolgt werden. Nur so kann eine Kontinuität und gleich bleibend gute Qualität der Pflege gewährleistet werden. Aus diesem Grund muss eine Pflegeplanung auch sehr genau ausgearbeitet werden. Formulierungen sollten immer so geschrieben sein, dass jede Pflegekraft, ob examiniert oder nicht examiniert diese verstehen und die Maßnahmen umsetzen kann. In eine Pflegeplanung gehören also keine fachchinesischen Formulierungen oder medizinische Diagnosen. Eine Pflegehilfskraft kann eher selten mit Begriffen wie Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion) oder Percutane endoskopische Gastrostomie (PEG oder Magensonde) etwas anfangen. Alle Formulierungen sollen klar, verständlich und direkt beschrieben sein. Auch große Ausschweifungen von Formulierungen sollte unterlassen werden. Eine Formulierung wie z.B.: „Den Bewohner am Abend auf eigenen Wunsch in sein Zimmer begleiten.“ ist wesentlich sinnvoller als folgende Formulierung: „Der Bewohner wird am Abend nach dem Abendbrot und nach den Nachrichten um 20:15 Uhr in sein Zimmer gebracht. Vorher aber nachfragen ob der Bewohner dies wünscht. Meistens sagt er selbst, wenn er in sein Zimmer möchte.“
Diese letzte Formulierung ist zwar sehr genau aber auch sehr unverständlich. Geht er nun um 20:15 Uhr in sein Zimmer oder wird er ins Zimmer begleitet nachdem er diesen Wunsch geäußert hat? Außerdem ist die Formulierung sehr lang und zieht die Pflegeplanung in eine unübersichtliche Länge. Selbstverständlich sollte die Pflegeplanung so wenig wie möglich Rechtschreibfehler beinhalten. Ich habe schon Pflegeplanungen versucht zu lesen in denen jedes dritte Wort falsch geschrieben wurde und das ist fast unmöglich. Zwar kann das menschliche Gehirn automatisch falsch oder unvollständig geschriebene Wörter richtig zusammensetzen, aber bei solchen Pflegeplanungen ist jedes Gehirn machtlos.
Sehr wichtig sind auch Maßeinheiten in Pflegeplanungen. Gerade Maßeinheiten beim Blutzucker sollten immer mit dazu geschrieben werden. Denn ein Wert von 30 kann zwei sehr unterschiedliche Bedeutungen haben: 30 mg/dl = Unterzuckerung und 30 mmol/l = Überzuckerung. Und wenn dann noch die zwei Maßeinheiten auf einer Station verwendet werden, ist die Verwirrung perfekt.
 
Eine Pflegeplanung muss regelmäßig evaluiert – also überprüft werden. Die Häufigkeit wird je nach Pflegestufe des Pflegebedürftigen festgelegt. Je öfter eine Pflegeplanung überprüft wird umso besser, aber man kann sich an folgende Zeiträume halten:
 
Pflegestufe 1: halbjährlich (6 Monate)
Pflegestufe 2: vierteljährlich (3 Monate)
Pflegestufe 3: monatlich

Viele Pflegekräfte können scheinbar keine Pflegeplanung schreiben!

Erschreckende Zahlen werden deutlich, wenn man sich die Statistiken der Suchbegriffe einer sehr bekannten Suchmaschine anschaut. Mehr als 10000 Suchbegriffe allein im Monat September 2007 standen mit dem Begriff Pflegeplanung im Zusammenhang.
 
Die Statistik ist genauso aktuell wie besorgniserregend: Die Wortgruppen „Pflegeplanung schreiben“ oder „Pflegeplanung erstellen“ wurden im September 2007 mehr als 2000-mal in das Textfeld einer bekannten Suchmaschine eingegeben. Der Begriff „Pflegeplanung“ wurde gleich doppelt so oft eingegeben.
Auch andere Wortgruppen wie „Pflegeplanung MDK gerecht“, „Pflegeplanung Monika Krohwinkel“, „Pflegeplanung AEDL“, „Pflegeplanung online“ oder „Pflegeplanung Formular“ wurden im September mehr als 1000-mal gesucht. Viele andere Suchbegriffe die im Zusammenhang mit dem Begriff „Pflegeplanung“ stehen wurden auch mehr als jeher gesucht.
 
Was bedeutet diese Statistik? Es bedeutet, dass immer mehr Pflegekräfte Informationen über die Erstellung einer Pflegeplanung benötigen. Es scheint als können die meisten Pflegekräfte keine Pflegeplanung erstellen oder brauchen dringend Hilfe bei der Erstellung.
Aber woran liegt es, dass so viele Pflegekräfte dringend Hilfe benötigen? Wurden Sie nicht richtig ausgebildet? Fehlen Fortbildungen?
 
Aber es gibt Hilfe für alle diese Pflegekräfte: Der Onlineshop www.pflegeplanungen.com bietet alle Informationen rund um das Thema Pflegeplanung.
 
In diesem Onlineshop finden Pflegekräfte alles für die individuelle Erstellung einer Pflegeplanung: Über 10000 Formulierungshilfen für AEDL`s, ATL`s oder Grundbedürfnisse, Bücher und auch günstige  Software für die Pflegeplanung. Außerdem sind viele Pflegediagnosen und mehrere Beispielpflegeplanungen vorhanden. Fast alle Artikel können heruntergeladen werden. Viele Hintergrundinformationen, Erklärungen und Tutorials runden das Angebot ab und so kann jede Pflegekraft schnell erlernen wie man Pflegeplanungen erstellt und Formulierungshilfen sinnvoll einsetzt.
 
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